Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Eiweiße, Proteine und Aminosäuren sind nicht dasselbe!

Erstellt von r.ehlers am Sonntag 21. Februar 2016

Es gibt viele seltsame Äußerungen im Netz über das Wesen der Eiweiße, Proteine und Aminosäuren, sogar unter Bodybuildern, die doch sehr viel von alledem brauchen. Auf der Seite http://www.bbszene.de/bodybuilding-forum/showthread.php5?t=126694 haben sich die Leser und Kommentatoren gar darauf verständigt, dass Eiweiße und Proteine dasselbe seien und dass Aminosäuren „denaturierte, also wirkungslose Anabolika“ seien.

-de.wikpedia: Dexter Jackson, Mr.Olympia 2008–

Aminosäuren verbinden sich zu Proteinen, diese bilden die Muskeln

Aber auch die meist hervorragend informierte Gesundheitsseite Onmeda http://www.onmeda.de/naehrstoffe/eiweiss.html– erklärt, dass  Protein nur der fachsprachliche Ausdruck für Eiweiß sei.

Selbst Wikipedia liegt falsch, das unter dem Stichwort Proteine erklärt, dass Eiweiß nur das   umgangssprachliche Wort hierfür sei. Angeblich sollen Proteine aus nichts bestehen als aus chemisch miteinander verbundenen Aminosäuren. Das ist richtig nur für einen Teil der Proteine.

Alle Proteine und Aminosäuren gehören zur Familie der Eiweiße, ebenso wie die Enzyme. Keineswegs aber sind alle Eiweiße Proteine.

Aminosäuren  sind organische Verbindungen mit mindestens einer Carboxygruppe (-COOH) und einer Aminogruppe (-NH2). Sie gehören daher sowohl zu den Carbonsäuren wie auch zu den Aminen.  Es gibt die begrenzte Zahl von nur 21 Aminosäuren. Wenn man von Eiweißen als den Bausteinen des Lebens spricht, sind die Aminosäuren gemeint und die Proteine, die aus ihnen bestehen. Die  Aminosäuren selbst sind keine Proteine.  Viele sind aber „proteinogen“, d.h. sie eignen sich als Bestandteile für den Aufbau der Proteine. Aber sie haben auch als freie Aminosäuren viele wichtige Aufgaben im Körper.

Proteine sind räumliche Körper, die immer vorwiegend Aminosäuren beinhalten. Ganz wichtig ist die Unterscheidung zwischen Nahrungsproteinen und körpereigenen Proteinen. Wir verzehren zwar Nahrung, die durchweg einen kleinen oder größeren Anteil an Proteinen hat, diese werden aber sämtlich im Verdauungstrakt in ihre Einzelteile zerlegt und kommen  in ihrer alten Form nicht zum Einsatz.. 

Alle Proteine nehmen naturgesetzlich vorgegenen Strukturen an. Nahrungsproteine,  enthalten neben ihren Aminosäuren  auch Enzyme, andere Eiweißbestandteile wie  Albumine und zudem Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und sekundäre Stoffe wie Polyphenole und Flavonoide.  S. auch: http://www.essenspausen.com/proteine-sind-unser-leben/ und http://www.essenspausen.com/proteine-strukturen-im-leben/

Im menschlichen Körper entstehenden offenbar lupenrein allein aus den über die Nahrung im Körper angekommenen Aminosäuren die uns noch längst nicht sämtlich bekannten körpereigenen Proteine. Diese stellen nicht nur mehr als die Hälfte der Substanz der Körperzellen. Sie sind auch in die Großzahl der Funktionen von Körper, Gemüt und Geist mit eingebunden. Die Wissenschaft mehrt von Jahr zu Jahr ihr Wissen darüber, wie unsere Gene durch Proteine zu- und abgeschaltet werden (Epigenetik), wie die Gene den Befehl zu ihrem Auf- oder Abbau geben und wie sie in die Arbeit des  Aufbaus, der Ausschüttung und der Hemmung der Hormone und Botenstoffe eingeschaltet sind. Wenn die Aminosäuren die Bausteine des Lebens sind, sind unsere Proteine die Bestimmer und Bewältiger der wichtigsten Funktionen und Abläufe im Körper.

Tierisches Eiweiß gut, pflanzliches Eiweiß schlecht?

Beim Aufbau der körpereignenen Proteine darf nicht eine einzige dazu gehörende Aminosäure fehlen. Man spricht da vom Aminosäuremuster. Ist dieses nicht komplett, gelingt der Proteinaufbau nicht. Das Fehlen wichtiger benötigter Proteine verursacht natürlich Störungen. Dies ist der Grund dafür, dass man früher schlicht behauptete, tierisches Eiweiß, das durchweg alle essenziellen Aminosäuren beinhaltet, sei gut, während pflanzliches Eiweiß schlecht sei, weil es nicht  alle essenziellen Aminosäuren zugleich beinhaltet.

Richtig daran ist nur so viel,

  • dass ein Mischköstler, der auch ein wenig Fleisch isst, nicht groß über das Vorhandensein aller benötigter Aminosäuren im Körper nachdenken muss,
  • dass aber der Vegetarier/Veganer das Problem dadurch löst, dass er regelmäßig auf eine gute Variation seiner pflanzlichen Nahrung setzt, mit der sich jede etwaigeLücke bei den Aminosäuren leicht schließen lässt.

Nach dem heutigen Stand des Wissens müsen Vegetarier/Veganer  ohnehin etwas bewusster essen als Fleischesser, weil das wichtige Vitamin B 12 in guter Menge kaum ohne tierische Produkte zu gewinnen ist, s. http://www.essenspausen.com/achten-sie-auf-ihr-vitamin-b12/.

 

2 Kommentare zu “Eiweiße, Proteine und Aminosäuren sind nicht dasselbe!”

  1. Richtig Essen » Blog Archiv » Native Kost auch für Hund und Katze sagt:

    […] Eiweiße, Proteine und Aminosäuren sind nicht dasselbe! […]

  2. Richtig Essen » Blog Archiv » Relight Delight: Pflegestoffe kommen in Reinform in den Körper sagt:

    […] Eiweiße, Proteine und Aminosäuren sind nicht dasselbe! […]